Wenn Menschen Sätze sagen á la
„Wenn Ihre Tochter älter ist, können Sie ja wieder etwas Richtiges machen.“
„Wie cool – da lässt Du Dir Dein Hobby bezahlen.“ oder
„Und was machen Sie tagsüber?“
kann man, völlig zu Recht, erst einmal sprachlos dastehen.
Und sich richtig darüber ärgern, wütend werden oder verletzt sein. Was bringt Menschen dazu, so etwas zu sagen? 5 Erklärungsversuche habe ich für Dich – hier liest Du Teil 1 (klick), hier Teil 2 (klick) und nun folgt der dritte Teil zum Abschluss.
- Weil es so ist.
Seien wir zum Abschluss ehrlich:
Ja sicher haben wir unser Hobby zum Beruf gemacht.
Stimmt. Sonst hättest Du Dich bestimmt nicht dafür entschieden, oder?
Es gibt Tausende von Berufen, die weniger Arbeitszeit erfordern und/oder besser vergütet und/oder einfacher sind. All das waren nicht die Gründe, weshalb Du Dich für diesen Beruf entschieden hast. Sondern weil Du Hunde liebst. Weil Du anderen zu diesem Thema etwas mitgeben oder ihnen einen Dienst erweisen kannst. Weil Dir das Thema am Herzen liegt. Weil es ein Thema ist, das Dich einfach interessiert und mit dem Du Dich gerne und regelmäßig beschäftigst.
Das ist übrigens exakt die Definition von „Hobby“: Eine Freizeitbeschäftigung, der man regelmäßig nachgeht, weil man sie so gerne macht. Hunde waren Dein Hobby, sonst wärest Du nicht Hundeunternehmer geworden. Nun sind sie Dein Beruf. Und diesen Schritt bekommt Dein Gegenüber, der kein Hundeunternehmer ist, nun mal einfach nicht zusammen: Dass ein Hobby, das man zum Beruf gemacht hat, eben kein Hobby mehr ist, sondern ein Beruf.
Wir haben das Glück, das, was andere als Hobby ausüben, beruflich machen zu können. Somit können wir einem Beruf nachgehen, der uns ungemein interessiert und uns viel Freude bereitet. Der natürlich – wie alle Berufe – Aufgaben beinhaltet, die keinen Spaß machen und schlichtweg notwendig sind. Und der, gerade weil wir selbständig sind, ungemein anspruchsvoll ist, was die Breite der eigenen Fähigkeiten, den persönlichen Einsatz und die Ausdauer angeht. Weiß mein Gegenüber das? Nein. Er haut einfach raus, was ihm spontan dazu einfällt – und damit wären wir wieder bei Punkt 1. Oder Punkt 3. Oder 4. Ganz wie Du magst. 😉
“Momentchen mal… Warum genau bin ich jetzt nochmal verletzt….?”
Fassen wir zusammen:
Du bist also sauer, genervt, wütend oder verletzt (bitte passenden Begriff auswählen), weil…
- Dein Gegenüber einen unbedachten Satz herausgehauen hat?
(Das passiert jedem von uns mal, oder?)
- Du so professionell bist, dass Deine Arbeit nicht wie Arbeit, sondern leicht wirkt?
- Dein Job nach außen wie eine Freizeitbeschäftigung aussieht?
- Dein Gegenüber Dich um Deine Jobsituation beneidet?
- Du tatsächlich einen verdammt tollen Beruf hast, der Dich unglaublich interessiert und Dir ganz oft ziemlich viel Spaß macht?
…fällt ein bisschen schwer, das mit „Ja“ zu beantworten, oder?
Vielleicht sagst Du jetzt “Ja, wenn man das so sieht, dann müssen einen diese Sätze auch nicht jucken. Aber wenn es dann mal wieder so weit kommt, dann stört es mich eben doch!“
Das verstehe ich gut! Und das Dumme ist, dass Dir mit großer Wahrscheinlichkeit in Deiner Laufbahn als Hundeunternehmer immer wieder mal solche Sätze begegnen werden. Denn die anderen können wir ja leider nicht ändern… (stimmt ja, da war`was). Also gilt es, bei Dir selbst anzufangen, wenn Du nicht möchtest, dass Du mit so einschränkenden, unangenehmen Gefühlen wie Wut oder Verletztheit darauf reagierst. Ja, das ist anstrengend, dieses immer-wieder-an-sich-arbeiten. Die Belohnung ist jedoch, dass Du viel mehr bei Dir bist und erkennst, dass dieser Satz, den Du da gerade gehört hast, rein gar nichts mit Dir zu tun hat. Sondern ausschließlich mit Deinem Gegenüber. Und dann können wir sein Thema doch ruhig bei ihm lassen und müssen es gar nicht mitnehmen, in unser Leben, oder?
Alles Liebe und bis bald,
Tina
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