Als Hundeunternehmer bist Du in den allermeisten Fällen ein Berater: Als Hundetrainer, Physiotherapeut und Ernährungsberater. Sogar im Verkauf von Maulkörben, Futter und Co berätst Du Deinen Kunden.
Was macht ein Berater? Er gibt seinem Kunden einen Rat. Einen Rat, der seinem Gegenüber helfen soll, in Zukunft besser mit einer Situation umgehen zu können und handlungsfähiger zu werden.
So weit, so gut.
Wann fällt es dem anderen denn schwer, einen Rat anzunehmen?
Nehmen wir mal das altbekannte Beispiel Rauchen: Wir wissen natürlich, dass es nur Vorteile hat mit dem Rauchen aufzuhören – Gesundheit, Kosten, Belastung der Mitmenschen etc.
Warum machen wir es trotzdem?
Weil uns das Rauchen etwas gibt.
Es befriedigt ein wichtiges Bedürfnis.
Das wird dann psychische Abhängigkeit genannt im Gegensatz zur körperlichen Abhängigkeit zum Nikotin. Der Rat „Rauch doch nicht so viel.“ oder „Es wäre gut, wenn Du mit dem Rauchen aufhörst.“ ist eigentlich kein Rat. Denn er hilft dem Gegenüber nicht, mit seiner Abhängigkeit umzugehen.
Vielmehr wird diese Aussage Widerstand hervorrufen: Wer möchte schon ungefragt hören, dass er ein Verhalten ändern soll, das ihm wichtig ist und ihm so viel Befriedigung bringt? Oder über das er selbst frustriert ist und bisher keine Lösung gefunden hat es zu ändern?
Entweder mögen wir dieses Verhalten und wollen es nicht ändern.
Oder wir wollen es ändern, schaffen es aber nicht.
In beiden Fällen bringt der plumpe Satz „Hör doch lieber mit dem Rauchen auf.“ nichts als Widerstand hervor.
Wann wird es für Dich als Berater frustrierend?
Frustrierend wird es für Dich genau dann, wenn Du als Berater zu wissen glaubst, was die Lösung für das Anliegen des Kunden ist. Und Du diese Lösung mitteilst, sie aber auf Ablehnung oder Unverständnis stößt oder schlichtweg nicht umgesetzt wird.
Wie kann das sein? Der Kunde kommt doch schließlich zu Dir um eine Lösung zu bekommen. Warum nimmt er dann nicht einfach an, was Du ihm als Experte vorschlägst, und probiert es aus?
Es wäre ein Leichtes, sich als Hundetrainer über den Kunden aufzuregen: „Ich sage denen immer wieder, was sie tun sollen, damit ihr Hund sie ernst nimmt. Aber sie machen es einfach nicht!“ „Ich habe ihnen x mal vorgemacht, wie sie den Hund unterbrechen sollen. Aber immer machen sie es anders als ich es ihnen gezeigt habe.“
Ja, sind die Kunden denn wirklich zu blöd, unseren Rat umzusetzen?
Oder sind wir zu blöd, es ihnen so zu zeigen, dass sie es umsetzen können?
In den meisten Fällen 😉 lautet die Antwort hierauf: Weder noch.
Weder ist der Kunde unfähig, noch sind wir es.
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Eine recht provokante Aussage in einer meiner Coaching-Ausbildungen lautet:
Wenn das Coaching keine Fortschritte macht oder die Kommunikation nicht rund läuft, hat der Coach versagt, nicht der Coachee (= die zu coachende Person, also der Kunde).
Vielleicht ruft diese Aussage Widerstand in Dir hervor. „Ich habe doch alles gemacht: Der Kunde wollte eine Lösung, ich hab ihm gezeigt wie es geht – nun muss er es nur noch machen.“ Ja, so einfach könnte es sein, ist es aber wie oben erläutert oft nicht.
Generell: Der Kunde macht nichts falsch.
Es gibt immer Gründe für sein Verhalten.
Und auch für den Widerstand, den erteilten Rat anzuwenden.
Als Berater kann ich mit dem Kunden gemeinsam versuchen zu verstehen, warum das so ist und wo dieser Widerstand herkommt. Und wie eine Lösung aussieht, die zu dem Kunden passt.
Ich versuche als Berater also erst zu verstehen.
Wenn ich verstehe, habe ich die Chance, mit meinem Lösungsweg und meinem Rat vom Kunden verstanden zu werden. Denn dann haben wir eine gemeinsame Sprache entwickelt und eine gemeinsame Basis. Der Kunde vertraut mir, weil er verstanden wird und sich öffnen kann. Erst dann ist es so, dass mein Kunde nicht nur die Worte hört, mit denen ich meinen Trainingsansatz erläutere. Sondern auch tatsächlich versteht,
- was ich damit meine,
- wo der Sinn für ihn liegt und
- warum ich dem Kunden genau dieses Vorgehen vorschlage.
Der wichtigste Leitsatz in der Beratung lautet daher:
Erst verstehen, dann verstanden werden.
Dies ist eine innere Haltung, für die Du Dich in Deiner Arbeit aktiv entscheiden und die Du üben und weiter entwickeln kannst. Wenn Du mehr dazu erfahren möchtest, komm doch einfach im April in den Hundeunternehmer-Club.
Club-Info
[thrive_icon_box color=’green’ style=’1′ image=’http://www.hundeunternehmer.de/wp-content/uploads/2015/07/icon-pfote.jpg’]Im Hundeunternehmer-Club widmen wir uns im April diesem Thema: “Die Kunst des Zuhörens und Verstehens – was einen richtig guten Berater ausmacht.” Im 23seitigen Skript bekommst Du intensiv Ideen und Tipps zur Vorgehensweise, wie Du als Berater richtig gut zuhörst und ein gemeinsames Verständnis aufbaust, so dass Deine Beratung auch tatsächlich angenommen und umgesetzt wird. Weiteren Input dazu gibt es dann von mir persönlich am 27. April im Webinar. Sei dabei und klick auf “mehr”!
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